Polkörperdiagnostik (PKD)

Bekannt ist, dass sich nur ein Teil der befruchteten Eizellen, die bei einer künstlichen Befruchtung entstehen, sich zu einem entwicklungsfähigen Embryo entwickeln, in der Gebärmutterhöhle einnisten und somit zu einer Schwangerschaft führen können.PKD

In einer Reihe von Risikofaktoren, die das Ausbleiben einer Schwangerschaft begünstigen, spielt die chromosomale Fehlverteilung in der Eizelle eine große Rolle. Diese steigt mit zunehmendem Alter der Frau, besonders drastisch jedoch ab dem 38. Lebensjahr.

Mit Hilfe der Polkörperdiagnostik ist es möglich, bereits im Stadium der befruchteten Eizelle die Verteilung der Chromosomen zu untersuchen und schließlich nur solche mit regelrechter Verteilung der Patientin zu übertragen.

Möglich ist diese Methode, weil die Eizelle zunächst während ihrer Reifung unter der hormonellen Stimulationstherapie und dann während der Befruchtung durch ein Spermium die sogenannte Reifeteilung vollzieht, d.h. für sie überschüssiges Erbmaterial ausschließt. Dieses Material findet sich dann in zwei sogenannten Polkörpern (erster PK während Reifung, zweiter. PK während Befruchtung) außerhalb der Eizelle.

Durch die Untersuchung des chromosomalen Verteilungsmusters der Polkörper kann dann auf die chromosomale Ausstattung der Eizelle zurückgeschlossen werden: Ist die Anzahl der Chromosomen in den Polkörpern regulär, so hat die befruchtete Eizelle einen regelrechten Chromosomensatz. Hingegen bedingt ein „Zuviel“ in den Polkörpern ein „Zuwenig“ in der Eizelle und umgekehrt.

Derzeit etabliertes Verfahren der PKD ist die Untersuchung von sechs Chromosomen, die hauptsächlich für das Zustandekommen von Fehlgeburten und/ oder fetalen Fehlbildungen verantwortlich sind. Jedoch werden künftig alle 23 Chromosomen umfassende, molekulargenetische Methoden in die Diagnostik Einzug halten. Die Arbeiten dazu sind derzeit nur in wenigen Zentren im Status der Erprobung.

Die PKD ist sinnvoll für Frauen, die älter als 38 Jahre sind und wiederholte Fehlgeburten erlitten haben, bzw. trotz guter Embryoqualität in vorausgegangenen Versuchen der künstlichen Befruchtung keine Schwangerschaft erzielt wurde.