Testikuläre Spermienextraktion (TESE)
Unter testikulärer Spermienextraktion versteht man die Gewinnung von Samenzellen aus dem Hodengewebe. Dieses operative Verfahren der Spermiengewinnung steht zur Verfügung, falls in der Samenprobe keine Spermien enthalten sind, der Befund einer sogenannten Azoospermie vorliegt.
Ursachen für die Azoospermie können einerseits in einem Verschluss der ableitenden Samenwege begründet liegen, z.B. nach Entzündungen. Oftmals sind solche Zustände nur vorübergehend anzutreffen und therapeutisch gut zu behandeln.
Andererseits kann eine Azoospermie auch durch eine eingeschränkte Samenproduktion im Hodengewebe selbst bedingt sein, z.B. nach Hodenhochstand im Säuglingsalter. Dieser Zustand kann nicht therapiert werden.
Eine beabsichtigte Azoospermie liegt nach Sterilisation vor, nach der das Hodengewebe vollkommen intakt, jedoch der Spermientransport unterbunden ist.
Um im Falle einer bestehenden Azoospermie festzustellen, ob das Hodengewebe Spermien produziert, erfolgt eine operative Entnahme von Hodengewebeproben (etwa 9-12 Quadratmillimeter klein). Diese werden im Labor zerkleinert und aufbereitet, sodass die Gewebeaufbereitung auf das Vorhandensein von Spermien hin überprüft werden kann. Falls sich Spermien in den Gewebeproben finden, werden diese eingefroren und stehen für eine ICSI Behandlung zur Verfügung.