Ungewollte Kinderlosigkeit – wieso gerade wir?

In Deutschland ist ca. jedes 7. Paar ungewollt kinderlos. Die Ursache der Unfruchtbarkeit liegt in ca. 30 % der Fälle bei der Frau und in ca. 30 % beim Mann. In weiteren 30 % sind beide Partner von der Störung betroffen. In etwa 10 % kann die ungewollte Kinderlosigkeit nicht geklärt werden. Deswegen befassen sich Diagnostik und Therapie von Fruchbarkeits-störungen mit beiden Partnern.

Kinderwunsch Erstgespräch - Wie ist der Ablauf?
Im Erstgespräch erheben die Ärztinnen zuerst die Anamnese des Patientenpaares. Aktuelle Befunde (wie z.B. Hormonbefunde, Op-Berichte, Behandlungsberichte, Spermiogramm) des Gynäkologen und Urologen sind hierfür hilfreich. Es wird über weiter diagnostische Untersuchungen und den Therapieverlauf gesprochen.
Schwangerschaftstest - Nach wie viel Tagen kann dieser gemacht werden?
Der Schwangerschaftstest wird ca. 14 Tage nach der Behandlung durch eine Blutentnahme in unserer Praxis durchgeführt. Das Ergebnis erfahren Sie dann noch am selben Tag.
Im Falle der Durchführung von in vitro Verfahren (IVF- oder ICSI-Therapie) kann nach einem Blastozystentransfer der Schwangerschaftstest auch bereits nach zehn Tagen durchgeführt werden.
Wie viele Embryonen werden nach einer künstlichen Befruchtung eingesetzt?
In Deutschland ist der Transfer von bis zu drei Embryonen gesetzlich zugelassen. Da jedoch das Auswahlverfahren der Embryonen, auch Blastozysten genannt, deutlich verbessert ist, kann auch mit dem Transfer von nur einem Embryo eine sehr gute Schwangerschaftschance erreicht werden. Dabei steht auch im Vordergrund, dass Mehrlinge vermieden werden. Das ist wichtig, da Mehrlingsschwangerschaften sowohl für die Mutter als auch für die Kinder ein höheres Krankheitsrisiko birgt. Eine Einlingsschwangerschaft hat eine gute Chance bis zum Termin ausgetragen und spontan entbunden zu werden. Das Kind kann zudem problemlos gestillt werden. All dies ist ein großer Benefit für die Frau, als auch für das Kind.
Neue Studien sagen aus, dass ein zweimalig durchgeführter Embryotransfer von je nur einem Embryo (auch Single Embryo Transfer genannt) kumulativ bessere Schwangerschaftschancen bietet als ein einmal durchgeführter Embryotransfer von zwei. Der Embryotransfer von drei Embryonen wird kaum noch und wenn überhaupt in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt, da nur kaum eine Patientin davon profitiert.
Wie hoch ist die Schwangerschaftsrate?
Die Chance nach einer Retortenbehandlung schwanger zu werden, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, besonders vom Alter der Frau. Im Durchschnitt liegt die Schwangerschaftsrate nach Embryonentransfer bei ca. 30 %. Diese entspricht ungefähr der gleichen Wahrscheinlichkeit die ein gesundes Paar pro Zyklus hat, um schwanger zu werden.
Was ist eine Blastozyste?
Das Blastozystenstadium ist ein fortgeschrittenes Teilungsstadium eines frühen Embryos. Der Blastozystentransfer wird an Tag 5 durchgeführt und bietet aufgrund der längeren Kultivierung eine bessere diagnostische Aussage über die Teilungsfähigkeit und die Einnistungschance. Der Blastozystentransfer wird im Rahmen des deutschen Mittelwegs durchgeführt und richtet nach den Vorgaben des Embryonenschutzgesetztes.
Es werden hierzu mehrere befruchtete Eizellen kultiviert, um am 5. Kulturtag den Embryo mit der besten Schwangerschaftschance für den Embryotransfer auszuwählen.
Da nicht alle befruchteten Eizellen entwicklungsfähig sind, wird die Schwangerschaftschance pro Transfer durch die Blastozystenauswahl erhöht.
Was ist ein PCO-Syndrom?
Das polyzystische Ovar kurz PCO beschreibt Eierstöcke mit vielen kleinen Follikelanlagen, die im Ultraschall dargestellt werden können und teilweise perlschnurartig angereiht sind. Bei Patientinnen mit einem PCO-Syndrom findet man häufig verlängerte oder ganz ausbleibende Zyklen erhöhte männliche Hormone im Blut und Störungen im Zuckerstoffwechsel.