Hier finden Sie Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema Kinderwunschbehandlung und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei ungewollter Kinderlosigkeit. Wir möchten Ihnen mit diesen informativen Antworten und unterstützenden Ratschlägen zur Seite zu stehen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, falls Sie weitere Informationen benötigen.
Für die Frau:
Für den Mann:
Beim ersten Besuch in der Kinderwunschklinik wird in der Regel eine gründliche Untersuchung durchgeführt. Bei der Frau kann dies eine Ultraschalluntersuchung beinhalten, um den Zustand der Fortpflanzungsorgane zu beurteilen. Bei beiden Partnern erfolgt oft eine umfangreiche Hormonuntersuchung durch Blutentnahme. Die Ergebnisse dieser Blutuntersuchungen sind entscheidend für die weitere Behandlungsplanung, Die genauen Schritte und die weitere Vorgehensweise werden in der Regel in einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen, basierend auf den individuellen Untersuchungsergebnissen und den Bedürfnissen des Paares.
Das Alter hat einen signifikanten Einfluss auf die Fruchtbarkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern, jedoch auf unterschiedliche Weise:
Weibliche Fruchtbarkeit:
Männliche Fruchtbarkeit:
Bei Paaren unter 30 Jahren, die nicht verhüten, tritt im Durchschnitt eine Schwangerschaft nach etwa fünf Monaten auf. Nach zwölf Monaten nimmt die Wahrscheinlichkeit einer „spontanen Schwangerschaft“ bei jungen Paaren jedoch allmählich ab. Daher wird jungen Paaren empfohlen, spätestens nach zwölf Monaten einen Beratungstermin zu vereinbaren. Wenn die Frau über 30 Jahre alt ist oder der Mann über 40 Jahre alt ist, ist es ratsam, diesen Schritt bereits nach sechs Monaten in Betracht zu ziehen.
Unsere höchste Priorität und unser vorrangiges Ziel ist es, jedem Paar zur Erreichung einer natürlichen Schwangerschaft zu verhelfen. Es gibt verschiedene Formen der Zyklusstörungen, die mit sehr niedrig dosierter Hormonunterstützung optimiert werden können. Dies ermöglicht uns, das natürliche Potenzial des Eierstocks zu nutzen. Mit dieser Methode können herausragende Schwangerschaftsraten bereits innerhalb von zwei bis drei Monaten erzielt werden, ohne ein erhöhtes Risiko für Mehrlingsschwangerschaften.
Wir in der Kinderwunschpraxis an der Promenade haben uns auf die Kinderwunschbehandlung bei Frauen in fortgeschrittenem Alter spezialisiert. Es stehen verschiedene Techniken und Optionen zur Verfügung, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.
In Abhängigkeit von der Menge der noch verfügbaren Eizellen in den Eierstöcken (individuell sehr unterschiedlich!) können also auch „ältere Frauen“ oder auch junge Frauen mit vorzeitiger Eierstockschwäche (vorzeitige Wechseljahre) mit Hilfe moderner Methoden der Kinderwunschbehandlung ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöhen.
Der erste Zyklustag ist ein wichtiger zeitlicher Bezugspunkt für den Start Ihrer Behandlung bei uns. Es ist der Tag, an dem die Regelblutung anfängt. Vorblutungen oder Schmierblutungen zählen dabei nicht, sondern erst der Beginn der „regelstarken“ Blutung.
Der Begriff „Natural Cycle“ beschreibt den natürlichen Menstruationszyklus mit regelrechter Eibläschenreifung ohne zur Hilfenahme von Stimulationsmedikamenten.
In der Reproduktionsmedizin wird der Begriff verwendet, um eine Therapieform zu beschreiben, bei der die Eizellen im natürlichen Zyklus der Frau genutzt werden, ohne oder nur mit geringer Hormonstimulation der Eierstöcke. In die hormonelle Regulation der Frau wird also nicht eingegriffen, es kommt auf natürliche Weise zu einer einzelnen Eizellreifung. Diese eine Eizelle kann schließlich für die Insemination, eine IVF-Behandlung oder auch eine IVF-Behandlung mit ICSI verwendet werden.
Insgesamt ist der Natural Cycle ein Ansatz, der für Paare geeignet sein kann, die natürliche Methoden bevorzugen oder bei denen hormonelle Behandlungen aus medizinischen Gründen nicht in Frage kommen.
Die Diagnose von Fruchtbarkeitsstörungen basiert zunächst auf drei wesentlichen Säulen: dem Hormonstatus (Untersuchung der relevanten weiblichen Hormone), dem Spermiogramm (Untersuchung der männlichen Fruchtbarkeit) und der Überprüfung der Durchgängigkeit der Eileiter.
Zur Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit gibt es mehrere Untersuchungsmethoden:
1. Hysterosalpingo-Kontrastmittelsonographie (HyCoSy): Hierbei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung ohne Narkose, bei der eine sterile Ultraschall-Kontrastflüssigkeit in die Gebärmutterhöhle injiziert wird. Dies ermöglicht eine Darstellung der inneren Form der Gebärmutter sowie der Lage und des Verlaufes der Eileiter während der Ultraschalluntersuchung. So kann das Abfließen der Untersuchungslösung aus den Eileiterenden in die freie Bauchhöhle dargestellt werden.
2. Laparoskopie: In besonderen Fällen (z.B. bei bekannter Endometriose) kann eine Bauchspiegelung zur Untersuchung der Eileiter Vorteile haben. In Vollnarkose kann die Eileiter-Durchgängigkeitsüberprüfung z.B. mit der Entfernung von Endometrioseherden oder Verwachsungen verbunden werden.
3. Die veraltete Methode der Röntgen-Kontrast-Untersuchung wird hierzulande nicht mehr durchgeführt, um die damit verbundene Strahlenbelastung der Eierstöcke zu vermeiden.
Allen Methoden gemeinsam ist, dass lediglich die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft werden kann. Die für den Eizelltransport wichtige Eigenbeweglichkeit der zarten Muskelschläuche sowie die Beweglichkeit der feinen Flimmerhärchen im Innern der Eileiter können leider bislang mit keiner Methode überprüft werden.
Bei einer Insemination handelt es sich um die einfachste und unkomplizierteste reproduktionsmedizinische Unterstützung, um Paaren mit leichten Fruchtbarkeitseinschränkungen zu helfen, eine Schwangerschaft zu erzielen. Diese Methode kann nur genutzt werden, wenn die Eileiter der Frau nachgewiesenermaßen durchgängig sind und ausreichend vorwärts bewegliche Spermien zur Verfügung stehen.
Bei der Insemination werden kurz vor dem Eisprung die tagesgleich gewonnenen und vorab im Labor in einem kleinen Tropfen „superkonzentrierten“ Spermien ohne Narkose und dennoch schmerzfrei in wenigen Sekunden direkt in die Gebärmutterhöhle hineingegeben.
Dies geschieht mithilfe eines sehr dünnen, sterilen Katheters, welcher von der Scheide aus in den Muttermund eingeführt wird. So kann die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung erhöht werden.
Etwa zwei Wochen nach der Insemination wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt, um festzustellen, ob eine Befruchtung stattgefunden hat.
Die Insemination kann sowohl mit dem Samen des Partners als auch mit (kryokonservierten) Spendersamen durchgeführt werden.
In Abhängigkeit vom Alter der Frau, der Spermienqualität des Partners sowie weiterer individueller Befunde kann die Erfolgswahrscheinlichkeit auch hier sehr variieren. Durchschnittlich kann mit einer Schwangerschaftsrate von 8-12% pro Inseminationsbehandlung gerechnet werden.
Die kumulative Schwangerschaftsrate nach Insemination, d.h. nach mehreren Behandlungen in Folge, beträgt ca. 30%.
Auf dem Weg zu einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder einer „ICSI“ durchlaufen die Paare z.B. folgendes Procedere:
Die Erfolgsraten bei der ersten künstlichen Befruchtung können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter der Frau, die Ursache der Unfruchtbarkeit und die Qualität der Eizellen und Spermien. In Deutschland liegt die Erfolgsquote („Schwangerschaftsrate pro Transfer“) nach der ersten IVF- oder ICSI-Behandlung für Frauen <32 Jahre etwa zwischen 40% und 45% (Quelle: Deutsches IVF-Register 2023). Mit zunehmendem Alter der Frauen sinkt die Erfolgsquote. Bei 40-Jährigen liegt die Schwangerschaftsrate bei ca. 25%, bei 45-Jährigen bei ca. 3%.
Es ist wichtig zu beachten, dass viele Paare mehrere Versuche benötigen, um schwanger zu werden. Nach 3 Behandlungen ist altersübergreifend bei ca. 63% der Kinderwunschpaare eine Schwangerschaft zu verzeichnen (6 von 10 Paare). Nach mehr als 4 Behandlungen (inklusive Übertragung eingefrorener, befruchteter Eizellen) haben durchschnittlich 7 von 10 Paaren eine Schwangerschaft erzielt (Quelle: Deutsches IVF-Register 2023).
IVF (In-vitro-Fertilisation) und ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) sind beide Verfahren der assistierten Reproduktion, die zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt werden, aber sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie die Befruchtung erfolgt.
1. IVF (In-vitro-Fertilisation): Bei der IVF werden Eizellen und Spermien in einem in-vitro-Schälchen zusammengebracht, um die Befruchtung auf natürliche Weise zu ermöglichen. Die Befruchtung erfolgt also durch die natürliche Interaktion zwischen Spermien und Eizellen.
2. ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion): Bei der ICSI handelt es sich um eine spezielle Form der IVF, bei der ein einzelnes, gut bewegliches Spermium direkt in eine Eizelle injiziert wird. Dieses Verfahren wird häufig angewendet, wenn es Probleme mit der Spermienqualität oder -anzahl gibt, die eine natürliche Befruchtung erschweren könnten.
Bei geplanten Inseminationen bzw. bei IVF- oder ICSI-Therapie muss das Sperma am Morgen der entsprechenden Maßnahme gewonnen werden. Dies ist in einem eigens dafür und nach hygienischen Vorschriften eingerichteten Raum in unserer Praxis möglich.
Da diese Situation für manche Patienten psychisch belastend sein kann und zu Schwierigkeiten bei der Spermiengewinnung führen kann, ist eine Samengewinnung zu Hause ebenfalls möglich. Das Sperma muss dann allerdings innerhalb von optimalerweise 20 Minuten und unter besonderen Transportbedingungen in die Praxis gebracht werden. Wir haben für diese Zwecke in unserem Labor geeignete Transportbehälter vorrätig.
Sollten bereits vor Therapiebeginn Schwierigkeiten bei der „terminierten“ Samenabgabe absehbar sein, kann eine rechtzeitig vorab durchgeführte Kryokonservierung (Einfrieren) des Spermas erfolgen. Diese kann die Beweglichkeit der Spermien ggf. etwas reduzieren und eventuell auch zu einer Verminderung der Erfolgsaussichten führen. Bei guter Spermienqualität sind jedoch keine Einbußen der Erfolgschancen zu befürchten.
Als Karenzzeit vor der Samenabgabe empfehlen wir 3 bis 5 Tage.
Untersucht werden unter anderem:
Die Kryokonservierung ist ein in der Reproduktionsmedizin seit langem etabliertes, hochspezialisiertes Verfahren zur langfristigen Lagerung von biologischem Material, wie z.B. Spermien, Eizellen oder Embryonen, bei extrem niedrigen Temperaturen (-196°C). Durch das Einfrieren wird die biologische Aktivität der Zellen gestoppt, was es ermöglicht, diese über einen längeren Zeitraum zu lagern, ohne dass sie an Qualität oder Lebensfähigkeit verlieren.
Das Verfahren der Kryokonservierung kommt z.B. in Betracht, wenn im Rahmen einer IVF-Behandlung (mit oder ohne ICSI) mehrere befruchtete Eizellen entstanden sind. Für die Übertragung in die Gebärmutterhöhle kommt meist nur ein Embryo in Betracht, so dass die übrigen „Vorkernstadien“ eingefroren werden können.
Falls nach der Übertragung eines Embryos keine Schwangerschaft entstanden sein sollte, kann z.B. im nächsten Zyklus ein Embryo nach Auftauen von Vorkernstadien stattfinden i.S. eines sogenannten Kryo-Embryotransfers (dann also ohne aufwändige und kostenintensive Hormonstimulation und ohne Eizellentnahme in Narkose).
Die Aufbewahrungsdauer der kryokonservierten Vorkernstadien ist zeitlich nicht limitiert, so dass auch nach eingetretener Schwangerschaft einige Jahre später erst eine weitere Embryonen-Übertragung (Transfer) stattfinden kann, um ein Geschwisterkind zu bekommen.
Nach der Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium beginnt die Eizelle mit der Zellteilung. Ab diesem Zeitpunkt sprechen wir von einem Embryo. In der Natur passieren diese Teilungsschritte im Eileiter auf dem Weg zur Gebärmutterhöhle. Optimaler Weise befindet der Embryo sich nach 48h im 4-Zell-, nach 72h im 8-Zell-Stadium, usw. Nach 5-6 Tagen ist der Embryo in der Gebärmutter angekommen. Nun hat er das Blastozysten-Stadium erreicht und ist bereit zu schlüpfen und sich einzunisten. Leider entwickeln sich nur etwa ein Drittel der befruchteten Eizellen überhaupt zur Blastozyste, da nicht jeder Embryo die Fähigkeit zur Einnistung und Weiterentwicklung besitzt.
Bei der Blastozystenkultur findet diese Entwicklung im Brutschrank statt. Der Embryo befindet sich bei optimalen Temperaturen in einem auf seinen besonderen Nährstoffbedarf abgestimmten Kulturmedium. Er kann dann am fünften Tag zurücktransferiert werden.
Es gibt Hinweise, dass sich die Qualität der Embryonen verbessert, wenn das Paar im IVF-Zyklus Geschlechtsverkehr hat.
Es bestehen danach keine grundsätzlichen Einwände gegen den Geschlechtsverkehr. Wissenschaftliche Studien konnten weder positive noch negative Auswirkungen des Geschlechtsverkehrs nach Embryotransfer belegen. Individuell ist hiervon ggf. dennoch abzusehen, wenn besondere Risiken vorliegen wie z.B. eine Überstimulation der Ovarien.
Gemeinschaftspraxis
Mempel & Espeloer
Von-Vincke-Straße 14
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